Bosnien-Herzegowina soll EU-Beitrittskandidat werden. Das haben die Europaminister der EU-Staaten empfohlen. Schon am Donnerstag sollen beim EU-Gipfel in Brüssel die Staats- und Regierungschefs über den Kandidatenstatus des Balkanstaates entscheiden.
Zeljka Cvijanovic, bosnisch-serbische Vertreterin im Staatspräsidium von Bosnien-Herzegowina© Armin Durgut/Armin Durgut
Der EU-Erweiterungskomissar Oliver Varhelyi wies auf Twitter indirekt darauf hin, dass der Kandidatenstatus noch keinen Beitritt garantiert. So sollen konkrete Beitrittsverhandlungen erst stattfinden, wenn das Land 14 Reformauflagen der EU erfüllt.
"Bosnien-Herzegowina hat enorme Reformanstrengungen unternommen in den letzten Monaten", erklärte die deutsche Europastaatsministerin Anna Lührmann in Brüssel zu der Empfehlung. Zudem sei es gelungen, die jüngsten Wahlen in einem fairen und freien Umfeld abzuhalten und eine Regierung zu bilden.
Mit dem Schritt nimmt die nächste EU-Osterweiterung weiter Gestalt an. Neben mehreren Balkanstaaten ist seit Juni auch die Ukraine EU-Beitrittskandidat.
Dass es jetzt so schnell geht, hat einen aktuellen Grund: In der EU geht die Sorge um, dass sich die Beitrittskandidaten verstärkt Richtung Russland oder China orientieren könnten, wenn ihre Annäherung an die EU verzögert wird.