Der Status als Genesener soll künftig europaweit sechs Monate lang gültig sein. Darauf einigten sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union am Dienstag. Das bedeutet, dass Menschen nach einer nachgewiesenen Infektion sechs Monate lang dieselben Rechte wie Geimpfte haben. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte dem Business Insider nach der Entscheidung der EU am Dienstag: „Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen.“ Da sich die Omikron-Variante mittlerweile in ganz Europa verbreitet habe, solle nun auch geprüft werden, die in einigen Mitgliedstaaten eingeführten Reisebeschränkungen wieder aufzuheben.
Ob die
scharf kritisierte Verkürzung des Genesenen-Status in Deutschland durch das
Robert Koch-Institut nun wieder rückgängig gemacht wird, war am Dienstag zunächst unklar. Dem Bericht zufolge habe man im Auswärtigen Amt auf das Innenministerium und von dort auf das Bundesverkehrsministerium verwiesen. Im von Karl Lauterbach geführten Bundesgesundheitsministerium wusste man von der EU-Entscheidung bis zum frühen Abend offenbar nichts. Zumindest Anna Lührmann, Staatsministerin von Außenministerin Annalena Baerbock, stimmte nach Informationen von Business Insider für die neue Regelung, nach der der Status Genesen sechs Monate lang gültig sein soll.
Der deutsche EU-Parlamentarier und FDP-Politiker Jan-Christoph Oetjen (FDP) sagte dem Business Insider dazu, es dürfe nun keine Alleingänge einzelner EU-Länder geben. Oetjen:„ Die Einigung auf 180 Tage Gültigkeit für ein Genesungszertifikat muss auch von den Staaten gewährleistet werden, welche in den letzten Wochen für eine verkürzte Gültigkeitsdauer geworben haben.“ Und weiter: „Das gilt auch für Deutschland.“
Laut dem EU-Beschluss soll ein gültiges EU-Corona-Zertifikat für Reisen in Europa künftig zudem wichtiger als das Infektionsgeschehen im Abreiseland sein. Wer kein Zertifikat hat, soll nach der Ankunft einen Test machen. Für Kinder gibt es Ausnahmen. Zusätzliche Beschränkungen soll es nicht geben.