Dabei betonte Habeck, dass die Ampel-Koalition das Klimaziel der vorherigen Großen Koalition übernommen habe. Dies besagt, bis 2030 65 Prozent der CO2-Emissionen zu senken. Dafür müssten jedoch andere Energiequellen errichtet werden. Habeck erklärte jedoch, dass allein das Genehmigungsverfahren für eine Windkraftanlage sechs bis acht Jahre dauere: „Da muss man nicht besonders helle sein, um zu sehen, dass das nicht funktioniert.“ Er betonte: „Wir müssen besser werden, neu ansetzen, schneller werden.“ Und: „Wir als Land, als Gesellschaft müssen sofort loslegen.“
„Wir erleben eine globale Veränderung der Weltwirtschaft“, leitete Habeck seine Rede ein. Das sei ablesbar an den Verbraucherpreisen für Energie. Es sei aber „der Hunger nach fossilen Energien“, der die Preise nach oben treibe. Die Abschaffung der EEG-Umlage und eine „faire Umlage der CO2-Kosten zwischen Mietern und Vermietern“ solle helfen, diese Situation zu überwinden. Mittelfristig sei „die beste Chance, die wir haben, uns unabhängig zu machen von der fossilen Energie“.
Das sei auch eine Chance, zu wachsen, sich weniger abhängig zu machen von Rohstoffimporten und Emissionen zu senken.
„Wenn wir das schaffen wollen in der Zeit, die uns bleibt (...), dann drängt die Zeit.“ Die Rechnung gehe aber nicht auf, wenn man sich die aktuelle Planung anschaue. Das hatte Habeck bereits am Dienstag in der Bundespressekonferenz gesagt. Es müsse „großer Konsens“ darüber bestehen, dass die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.
Die Umstellung der Wirtschaft – etwa der Stahlbranche – auf CO2-freie Produktionsverfahren brauche große Mengen Wasserstoff und entsprechende Technologie. Er wolle nicht über die Schwierigkeiten klagen, sondern die Chancen für Verbesserungen sehen, betonte Habeck. Dabei wolle er einen Stil der Zusammenarbeit pflegen. Man müsse „zu einem neuen Verständnis“ kommen und kooperativ arbeiten, statt „sich das Schwarze unter den Nägeln nicht zu gönnen“. „Am besten wäre es, wenn die gewinnen würden, die die besten Konzepte am schnellsten umsetzen und nicht den anderen das Leben möglichst schwer machen.“
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner (CDU), erklärte: „Wir bieten Ihnen als Opposition eine konstruktive, eine kritische Zusammenarbeit an.“ Sie warf Habeck aber vor, bei seinen Klimaschutzbemühungen die Belange von Wirtschaft und Unternehmen hintan zu stellen, und sprach von „grüner Planwirtschaft“. Klöckner verlangte: „Wo Wirtschaftsminister drauf steht, muss auch Wirtschaftsminister drin sein.“ Zudem müsse die Digitalisierung vorangetrieben werden. „Machen Sie Wirtschaftspolitik zur Chefsache.“